Insekten - Faszination auf sechs Beinen
Ob Schmetterlinge, Käfer oder Springschwänze, die Welt der Insekten ist erstaunlich und vielfältig. Die auch als „Kerbtiere“ bezeichneten Lebewesen gibt es zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Sie fressen und dienen selbst als Nahrung, sie bestäuben Pflanzen, lockern Böden und zersetzen Laub. Ihr wissenschaftlicher Name Hexapoden bedeutet Sechsfüßer.
DATEN & FAKTEN
- Die ersten Insekten gab es bereits vor 480 Millionen Jahren. Zu Beginn konnten sie nur krabbeln, erst 100 Millionen Jahre später gab es Arten, die auch fliegen konnten.
- Insekten sind ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt: Sie sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und stellen rund 70 % der Tierarten weltweit dar. Wenn wir über Biodiversität sprechen, sprechen wir in erster Linie über Insekten.
- Viele Insektenarten sind noch nicht beschrieben. Zurzeit sind etwa 2 Millionen Arten weltweit bekannt, jährlich kommen etwa 10.000 Arten dazu. Vor allem in den tropischen Regenwäldern werden noch Millionen unentdeckte Arten vermutet. Insekten sind von sehr unterschiedlichster Gestalt und Größe. Springschwänze können 0,2 mm klein sein, während Stabschrecken eine Größe von 33 cm erreichen können. Auf dem Foto ist ein Bunter Springschwanz (Orchesella flavescens) zu sehen, welcher eine Größe zwischen 2,5 mm und 5 mm erreicht und am Boden feuchter Wälder zu finden ist.
- Insekten bewohnen alle Regionen der Erde, außer Polargebiete und offene Meere.
Rekordverdächtig
GEWICHTHEBER:
Im Vergleich zu ihrer Größe sind Ameisen und weibliche Flöhe sehr stark, doch das stärkste Insekt der Welt ist der Mistkäfer, der mehr als das 1.000-fache seines Körpergewichts tragen kann.
FLEISSARBEIT:
Eine Honigbiene muss ungefähr 4.000 Blüten bestäuben, um einen Teelöffel Honig zu produzieren.
HIGHSPEED:
Mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Meter pro Sekunde gelten Kakerlaken als die schnellsten Insekten der Welt.
KUNSTFLIEGER:
Libellen sind mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h so schnell wie ein Auto im Stadtverkehr.
HOCHSPRINGER:
Flöhe können 200-mal höher als ihre Körpergröße springen. Umgerechnet würde ein 1,80 m großer Mensch eine Höhe von 360 Metern erreichen.
GELBES BLUT:
Insektenblut ist gelb und nicht wie das von anderen Tieren und Menschen rot. Das liegt am fehlenden Hämoglobin im Blut.
KOPFLOS:
Das Gehirn der Kakerlake befindet sich in ihrem Körper statt in ihrem Kopf. Daher können sie, selbst wenn sie den Kopf verlieren noch bis zu einer Woche weiterleben.
SCHMECKEN OHNE MUND:
Schmetterlinge haben keinen Mund und können trotzdem schmecken. Borsten an ihren Füßen nehmen den Geschmack auf und leiten ihn an das Gehirn weiter.
Mythen und Irrtümer
WESPEN
Wespen sind aggressiv?!
- Tatsächlich stechen Wespen aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Anpusten vertreibt Wespen?!
- Alles andere als ratsam, denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal. Damit erreicht man also eher, dass sich die Tiere bedroht fühlen.
Wespen sind nicht nützlich?!
- Doch Wespen sind nützlich, da sie sich als Schädlingsbekämpfer und Bestäuber betätigen.
HUMMELN
Die liebe Hummel tut doch nichts?!
- Hummeln stechen genauso wie andere Bienen, aber nur wenn sie sich extrem bedroht fühlen.
- Dabei tut die Hummel viele andere Dinge. Mitunter bestäubt sie bei der Nahrungssuche eine Vielzahl an Pflanzenarten.
MARIENKÄFER
Die Anzahl der Punkte gibt das Alter an?!
- Marienkäfer leben jeweils nur einige Wochen als adulte Tiere.
- Demnach geben die Punkte nicht das Alter an, sondern verraten eher um welche Art es sich handelt. Neben dem Siebenpunkt (Coccinella septempunctata), welches hier auf dem Foto zu sehen ist, gibt es noch ein Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata), ein Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata) und viele andere.
MÜCKEN
Licht zieht Mücken an?!
- Mücken sehen nicht gut und orientieren sich in erster Linie an Gerüchen. Hier auf dem Foto sieht man eine weibliche Stechmücke (Aedes sp.), welche von Parasiten befallen ist.
LIBELLEN
Libellen haben einen langen Stachel?!
- Libellen haben zwar einen langen Hinterleib, aber einen Stachel haben sie nicht und können nicht stechen. Sie fressen unter anderem Mücken und Bremsen, und halten uns diese somit vom Leib.
OHRWÜRMER
Ohrwürmer zwicken und krabbeln in die Ohren?!
- Ohrwürmer können mit ihren Zangen am Hinterleib zwar zwicken, aber das merkt ein Mensch kaum. Sie benutzen die Kneifer, um Feinde abzuwehren.