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Pflanzenlisten

Ob im eigenen Garten, auf dem Betriebsgelände oder öffentlichen Grünflächen - das A und O bei der Anlage von naturnahen, insektenfreundlichen Grünflächen ist die richtige Auswahl der Pflanzen.
Pflanzen und Tiere haben sich über Jahrtausende hinweg zusammen, in einer sogenannten Koevolution, entwickelt und sind demnach aufeinander angewiesen. Da viele Insekten auf wenige Pflanzen spezialisiert sind, ist ein großes Angebot an heimischen Wildpflanzen für die Förderung der Insektenvielfalt unerlässlich.
Zu Erleichterung der Planung von Umsetzung und Pflege naturnaher Grünflächen wurde zusammen mit Ulrike Aufderheide vom Naturgarten e.V. , der Heinz Sielmann Stiftung und dem Umweltzentrum Hannover das Handbuch „Öffentliche und gewerbliche Grünflächen naturnah – Praxishandbuch für die Anlage und Pflege“ im pala-verlag veröffentlich. Darin wird auf naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten an unterschiedlichen Standorten eingegangen und detailliert erklärt, wie man diese, Schritt für Schritt, umsetzt.
Ein zentraler Baustein des Buches sind die Listen der Pflanzen, die für die jeweiligen Standortbedingungen geeignet sind. Da diese sich von Region zu Region leicht unterscheiden können, wurden speziell für Luxemburg angepasste Listen erstellt, die Sie unten einsehen und für Ihre Grünflächenplanung nutzen können.
Die Angaben zu Blütezeit, Wuchshöhe und Blütenfarbe erleichtern die Auswahl nach optischen Kriterien und ermöglichen eine gute Kombination der Pflanzen für einen schönen und langen Blühaspekt über die ganze Saison.
Viele dieser Pflanzen kommen in Luxemburg natürlicherweise nicht oder nur sehr selten vor, sie sollten deshalb nur in der Bebauungszone gepflanzt werden. Für Gestaltungen außerhalb der Bebauungszone stehen die regionalen Saatgutmischungen „Wëllplanzesom“ aus Luxemburg zur Verfügung, die Sie über die Naturparke beziehen können.
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-89566-420-5 im Buchhandel oder direkt beim Naturpark- Our für 30 € erhältlich.

Hochwertige Bepflanzung für sonnige oder schattige Standorte


Für manche Beete ist eine aufwendigere Bepflanzung erwünscht z.B. vor repräsentativen Gebäuden oder in Vorgärten. Zur attraktiven Gestaltung solcher Beete eignen sich die schönsten Wildstauden und ersetzten so die jährlichen Neubepflanzungen mit kurzlebigen Zierpflanzen. Hier kommen je nach Besonnung der Beete unterschiedliche Pflanzen zum Einsatz.


Hochwertige Staudenbeflanzung für den Schatten - saurer Boden

Ob im Schatten einer Hecke oder auf der Nordseite des Hauses - einige Standorte liegen die längste Zeit des Tages im Schatten und scheinen daher auf den ersten Blick wenig geeignet für eine hochwertige Bepflanzung. Häufig ist der Boden dieser Standorte auch feucht und weist niedrigere pH-Werte auf. Doch auch im Schatten braucht man nicht auf eine ansprechende Bepflanzung zu verzichten, wenn man geeignete Wildstauden auswählt. Einheimische Wald- und Schattsaumarten sind an schattige Standorte angepasst und können hier punkten.

Niedrige Gehölze


Zur Gliederung und dreidimensionalen Gestaltung von Grünflächen oder zur Abgrenzung und Wegbegleitung eignen sich Gehölzpflanzen, die als Hecken oder Einzelpflanzen Strukturen schaffen. Für Flächen auf denen nicht ausreichend Platz für große Hecken und Einzelbäume ist oder diese nicht erwünscht sind, kann man auf niedrig bleibende Gehölze zurückgreifen. Einheimische Gehölze erfreuen uns mit ihrer Blütenpracht und locken zahlreiche Insektenarten an.


Klimafeste Bäume


Die Auswirkungen des Klimawandels, vor allem lange Trockenphasen, setzen bereits vielen heimischen Bäumen zu. Besonders Bäume und Sträucher im Siedlungsbereich leiden unter Trockenstress. Bei der Neugestaltung von Grünflächen, sollte man daher auch Gehölze pflanzen, die mit den künftigen Veränderungen gut zurechtkommen und auch in Zukunft Schatten spenden können.


Einjährige Wildpflanzen als Zwischenbegrünung (Therophyten)


Die Aussaat einjähriger Pflanzen eignet sich gut zur Zwischenbegrünung von Flächen, da sie schon wenige Wochen nach der Aussaat mit ihren leuchtenden Farben beeindrucken. Man kann sie als Untersaat bei Gehölzpflanzungen einsetzen oder mehrjährigen Mischungen als „Schnellbegrüner“ zugegeben. Die einjährigen Arten blühen schon, wenn die mehrjährigen Arten noch keimen und sich langsam etablieren und werden dann nach und nach von ihnen abgelöst.


Natur auf Zeit


Flächen, die sich im Wandel befinden, d.h. geschotterte oder teilversiegelte Flächen, die sich noch in der Planungs- oder Umgestaltungsphase befinden bieten gute Möglichkeiten in der Zwischenzeit ein wertvoller Rückzugsraum für Insekten und andere Tierarten zu werden. Meist werden solche gestörten Flächen von sogenannten Ruderalpflanzen besiedelt, also Pflanzen, die sich schnell entwickeln und ausbreiten können. Die gezielte Einsaat mehrjähriger Wildpflanzen kann auf solchen Flächen einer Spontanbesiedlung mit invasiven Neophyten entgegenwirken, die sich ansonsten schnell auf solchen Flächen ausbreiten.


Kleine sonnige Blüteninseln – konkurrenzstarke, niedrige Pflanzen am sonnigen Standort


Hat man kleine sonnige ungenutzte Ecken, Beete, Baumscheiben oder Rasenflächen, kann man diese ohne aufwendigen Substrataustausch mit niedrig bleibenden, konkurrenzstarken Arten aufwerten. Durch gute Kombination der Pflanzen lassen sich aus langweiligen ungenutzten Bereichen farbige Blüteninseln schaffen.


Niedrige Wildstauden auf mageren Standorten mit Substrataustausch


Magere Standorte zeichnen sich natürlicherweise durch eine hohe Artenvielfalt aus. Durch den Eintrag von Dünger werden Magerstandorte in der Landschaft immer seltener und mit ihnen verschwinden viele Tier und Pflanzenarten. Durch Austausch von Substrat kann man in Siedlungsgebieten magere Standorte schaffen und diese gezielt mit Arten der Magerrasen anpflanzen. Bei der richtigen Pflanzenauswahl haben Magerbeete neben dem schönen und langanhaltenden Blühaspekt auch den Vorteil eines geringen Pflegeaufwands.


Blumenkräuterrasen - die Alternative zum Einheitsgrün


Der Blumenkräuterrasen bleibt eher niedrig, ist schnittverträglich und kann regelmäßig betreten werden. Er bietet sich daher als naturnahe Alternative zu artenarmen Rasenflächen an. Die Pflege wird je nach Intensität der Nutzung als Spiel- oder Liegewiese, nach Bedarf angepasst bzw. können Teilbereiche stehen bleiben und bieten Insektenarten Rückzugsräume, sowie den Menschen interessante optische Eindrücke und Spielmöglichkeiten.


Blumenwiese

Bund blühende Wiesen sind Lebensräume mit einer sehr hohen Artenvielfalt. Durch ihren Blütenreichtum und die Veränderungen im Jahresverlauf sind sie auch optisch sehr ansprechendend. Blumenwiesen sind durch menschliche Nutzung entstanden. Bei der Heuernte würde das Mahdgut zum Trocknen auf der Fläche verteilt, wodurch die Pflanzen aussamen und sich das Saatgut verbreiten kann. Der Abtransport des Mahdguts führte dazu, dass solche Flächen nach und nach magerer und damit artenreicher wurden. Die zunehmende Düngung der Wiesen hat dazu geführt, dass Wildblumen von den konkurrenzstärkeren Gräsern verdrängt werden. Der Lebensraum Blumenwiese ist dadurch seltener geworden. Mit Hilfe geeigneter regionaler Saatgutmischungen können auf entsprechenden Standorten wieder artenreiche Blumenwiesen entstehen, die durch angepasste Pflegemaßnahmen dauerhaft erhalten bleiben. Für die Ansaat von Blumenwiesen stehen hochwertige, gebietseigene Saatgutmischungen speziell für Luxemburg zur Verfügung, die Sie über die Naturparke beziehen können. Diese Saatgutmischungen eignen sich aufgrund der regionalen Herkunft auch für Ansaaten außerhalb des Siedlungsbereichs. Fragen Sie nach „Wëllplanzesom“! Wir beraten Sie gerne.
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Säume – Übergangslebensräume

Säume zeichnen sich durch eine Vielfalt an mittel- und hochwüchsigen, reich blühenden Wildpflanzenarten aus. Sie bilden den Übergang zwischen zwei Lebensräumen, wie Böschungen, Wald- und Heckenränder. Die unterschiedliche Sonneneinstrahlung lässt Licht- und Schattenbereiche und dadurch eine hohe Vielfalt an Kleinsthabitaten entstehen. Heimische Insekten finden hier ein hohes Angebot an Nektar, Pollen, Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten. Für die Ansaat von Säumen stehen hochwertige, gebietseigene Saatgutmischungen speziell für Luxemburg zur Verfügung, die Sie über die Naturparke bestellen können. Diese Saatgutmischungen eignen sich aufgrund der regionalen Herkunft auch für Ansaaten außerhalb des Siedlungsbereichs. Fragen Sie nach „Wëllplanzesom“! Wir beraten Sie gerne.
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Frühblüher - Die erste Blütenpracht


Schon im Februar, wenn die Natur noch Winterschlaf hält, kann man die ersten Frühblüher bewundern. Ihre intensiven Farben wecken in uns die Vorfreude auf den Frühling und locken bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen Insekten auf der Suche nach Nektar und Pollen an. Wählt man einheimische robuste Arten machen Frühblüher kaum Arbeit, denn die Zwiebeln und Knollen können im Boden überwintern und erfreuen dann jedes Frühjahr erneut mit ihrer Blütenpracht.


Blumenschotterrasen

Blumenschotterrasen bieten sich als naturnahe Alternative zu versiegelten Flächen an. Durch ihren Aufbau sind sie tragfähig, begehbar und befahrbar. Im Gegensatz zu versiegelten Flächen ist eine Versickerung von Regenwasser und eine Begrünung möglich. Dafür eignen sich Pflanzenarten der Mager- und Trockenstandorte. Durch die unterschiedlich starke Nutzung entstehen Bereiche mit höherer und niedrigerer Vegetation. Insgesamt ist der Zuwachs und damit der Pflegeaufwand durch Mähen aufgrund der Nährstoffarmut und Trockenheit gering. Für die Ansaat von Blumenschotterrasen stehen hochwertige, gebietseigene Saatgutmischungen speziell für Luxemburg zur Verfügung, die Sie über die Naturparke beziehen können. Diese Saatgutmischungen eignen sich aufgrund der regionalen Herkunft auch für Ansaaten außerhalb des Siedlungsbereichs. Fragen Sie nach „Wëllplanzesom“! Wir beraten Sie gerne.
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Pflasterfugen -Vielfalt auf kleinstem Raum


„Unkraut“ aus Pflasterfugen auskratzen ist mühsam und langweilig. Stattdessen kann man breitere Fugen gezielt mit niedrigbleibenden Trockenrasenarten einsähen und sich über etwas mehr Farbe im Einheitsgrau der Pflastersteine freuen. Durch die breiteren Fugen kann Regenwasser besser versickern und im Sommer heizt sich das Pflaster durch die Verdunstung der Pflanzen weniger stark auf.


Pflanzen für die Trockenmauer


Trockenmauern - Mauern aus lose aufeinander gestapelten Natursteinen, sind wertvolle menschengemachte Lebensräume und bieten mit ihren Ritzen und Höhlen Versteck- und Nistmöglichkeiten für viele Tierarten. Sie sind daher ein wichtiges Gestaltungselement der naturnahen Grünflächenplanung. An sonnigen Standorten heizen sich die Steine in der Sonne stark auf und geben die Wärme langsam ab, daher müssen die Pflanzen mit starker Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Für schattige Standorte bietet sich eine Bepflanzung mit Farnen an, die natürlicherweise schattige Felswände besiedeln.


Dachbegrünung


Eine extensive Dachbegrünung ist von den Standortbedingungen einem Trockenrasen ähnlich. Eine gut durchdachte Dachbegrünung bringt einige Vorteile mit sich. Bei großer Hitze führt die Verdunstung der Pflanzen zu einer Abkühlung, bei Kälte isoliert die Dachbegrünung. Wählt man einheimische Arten für die Dachbegrünung schafft man ungestörte Rückzugsräume und Nahrung für viele Insektenarten.


Fassadenbegrünung - für lebendige Mauern und Fassaden


Eine gut geplante Begrünung der Fassade bietet mehr als nur eine optische Verschönerung. Durch Bepflanzung der Fassade verbessert sich das Kleinklima, denn die Verdunstung der Pflanzen bringt Abkühlung bei starker Hitze und schützt die Wand vor Regen und Witterung. Fassadenbegrünung kann, gut geplant, auch von ökologischem Wert sein, indem sie Nahrung und Rückzugsraum für zahlreiche Tiere bietet.


Essbare Wild- und Nutzpflanzen


Regionale Erzeugung von Lebensmitteln ist ein wichtiges Thema auch bei der Planung von Städten und Siedlungen. Ideen wie die „essbare Stadt“ stoßen daher auf positive Resonanz. Viele Wildpflanzen sind essbar, bereichern unsere Ernährung und ersetzen hier und da Salat, Spinat und Co. Wo Biodiversitätsschutz und menschliche Nutzung im öffentlichen Bereich zusammenspielen, entstehen außerdem Treffpunkte, neue Perspektiven und außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse.


Sickerflächen – wechselfeucht, eher trocken

Regenwassersickerbecken werden angelegt, um bei Starkregenereignissen große Mengen Wasser abzufangen und vor Ort versickern zu lassen. Sie werden meistens mit Gräsern eingesät und regelmäßig gemäht. Außer ihrer Funktion als Versickerungsflächen werden die Flächen kaum genutzt und bieten sich daher für eine naturnahe Bepflanzung an, bei der die Funktion der Flächen nicht beeinträchtigt wird. Hier kommen Pflanzen wechselfeuchter Standorte in Frage, die Nässe gut vertragen, die meiste Zeit aber eher trocken stehen.

Sickerflächen – eher feucht, Sumpfzonen

Kleingewässer in Garten und Parkanlagen sind Anziehungspunkte für Menschen und Tiere. Haben sie eine gewisse Tiefe und dazu Flachwasserzonen können sie zu artenreichen Biotopen werden. Sumpfpflanzen fühlen sich in den Flachwasserzonen wohl, wo ihre Wurzeln, die meiste Zeit unter Wasser liegen. Einheimische Pflanzen bieten hier nicht nur Strukturen, sondern auch Nektar und Pollen für heimische Insektenarten.