Steinhaufen
© Bild: NaturGarten e.V.
Steinhaufen bieten die gleichen Vorteile wie Trockenmauern und fördern als Rückzugsort auf einfache Art und Weise die Biodiversität eines Lebensraumes. Auf kleinstem Raum bieten sie verschiedene Mikroklimate, sodass für jeden Bewohner etwas dabei ist. Auch bereits gut strukturierte Flächen profitieren von Steinhaufen. Pflege ist kaum nötig, lediglich die Verkehrssicherheit muss regelmäßig überprüft werden.
Aufwand
Finanziell | niedrig | |
Gestalterisch | niedrig | |
Fachliche Expertise bei der Planung | mittel | |
Fachliche Expertise beim Bau | niedrig | |
Fachliche Expertise bei der Pflege | niedrig |
Fast alle Lebensräume, die wir in und an Trockenmauern finden, bietet auch ein einfacher Steinhaufen, oft sogar in höherer Anzahl und Qualität. Während Trockenmauern Hingucker sind und, ähnlich wie ästhetisch ansprechend gebaute Wege, das Gesicht einer Fläche prägen, steht bei Steinhaufen die Lebensraumfunktion im Vordergrund.
Steine im Boden stören bei der Bearbeitung der Felder, sie werden von den Landwirten meist am Rand aufgehäuft. In einigen Landschaften entstanden daraus Wallhecken, in anderen Steinhaufen. Diese Steine wurden dann oft zum Pflastern der Höfe verwendet, der Bewuchs auf den Haufen also immer wieder gestört.
Aber auch am Fuß von Felsen in gebirgigen Landschaften finden sich natürlich entstandene Geröllfelder, wo Hohlräume im groben Gestein der Tierwelt viele Versteck und Wohnräume bieten.
Besonnte Feldsteinhaufen sind der ideale Lebensraum für viele Insekten und Spinnen. Aber auch Reptilien und Kleinsäuger finden hier Überwinterungs- und Brutplätze. Wie bei den Trockenmauern gibt es von der Sonnenbank bis zum kühlen Keller fast jedes gewünschte Kleinklima, dazu Hohlräume in verschiedenen Größen, hier bleibt für Wohnungssuchende fast kein Wunsch offen!
Wir bieten den tierischen Bewohnern Wohnraum, das Futter müssen sie meist woanders suchen. Deshalb ist es sinnvoll, Steinhaufen dort zu bauen, wo es in der Nähe Nahrung in Fülle gibt, also zwischen Hecke und Wiese, am Rand eines Kleingewässers, in einem NaturErlebnisPark oder einem NaturErlebnisSpielraum.
Im Grunde reicht es einen Haufen Steine an der gewünschten Stelle abzukippen. Etwas mehr Aufwand bei der Anlage erhöht aber sowohl die Lebensraumfunktion als auch die gestalterische Einbindung. Steinhaufen sind vor allem für Eidechsen und andere Reptilien attraktiv, wenn es nicht nur Hohlräume, sondern auch gemütlichen Holzmulm für den Winterschlaf gibt. Am besten wird vor der Anlage der Steinhaufen eine ungefähr einen Meter tiefe Grube gegraben, damit sich die Tiere für den Winterschlaf in den frostfreien Bereich zurückziehen können. Am Boden der Grube wird als Drainage Schotter eingefüllt, darüber eine Mischung aus Steinen und Holz. Wenn der Steinhaufen ein gestalterisches Ausrufezeichen aus stehendem Lebensraumholz bekommen soll, kann das in den Steinhaufen gleich eingestellt werden. Dann werden die Steine und Holzstücke weiter aufgeschichtet und mit Kiessand überfüllt werden. Wenige Pflanzen der trockenen Sandstandorte verschönern die Fläche, es sollten aber nicht zu viele sein, damit die Wohnungen für die Tiere schön sonnig bleiben.
Im öffentlichen Raum muss die Verkehrssicherheit regelmäßig geprüft werden, also ob die Steine und das Totholz noch standsicher liegen oder stehen; ansonsten ist kaum Pflege nötig. Sollten Pflanzen von der Seite den Haufen überwuchern, müssen diese entfernt werden.
Hat da jemand vergessen, seinen Bauschutt abzufahren? Dieser Gedanke ist vielleicht naheliegend, wenn Steinhaufen im öffentlichen Raum gebaut werden. Deshalb sollte eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Beschilderung die Maßnahmen begleiten, die schon vor dem Bau einsetzt.
Gerade wegen des ungewohnten Aussehens ist es vorteilhaft, Steinhaufen ästhetisch ansprechend zu gestalten, zum Beispiel durch eine erkennbare und schöne Form, durch eine Einfassung aus Baumstämmen oder durch künstlerische Elemente wie Steinskulpturen, Vogeltränken oder Skulpturen aus Lebensraumholz.
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